Kurze Anreise, maximales Erlebnis: Ein Städtetrip lohnt sich. Besonders beliebt ist die Verknüpfung von Eventbesuchen mit dem Entdecken einer neuen Stadt. 2026 bieten die europäischen Metropolen Abwechslung und Auszeiten. Wer den Alltag für ein paar Tage vergessen möchte, wählt immer öfter einen Städtetrip. Ein verlängertes Wochenende reicht, um eine Stadt zu erkunden und sich von ihrer Atmosphäre inspirieren zu lassen. Innerhalb weniger Tage lassen sich Historie, Kunst, Gastronomie und Nachtleben entdecken – ein erfrischender Kontrast zur heimischen Routine. Dank des dichten Netzes an Flug-, Bahn- und Straßenverbindungen sind europäische Metropolen oft in wenigen Stunden erreichbar. Somit bieten kurze Städtetrips die perfekte Balance aus geringem Planungsaufwand und maximaler Erholung.

Spotlight 2026: Metropolen mit Erlebnisfaktor

Das Jahr 2026 hält in Europa eine Reihe hochkarätiger Events und begehrter Auszeichnungen bereit, die bestimmte Städte zu absoluten Magneten für Reisende machen.

 

Besondere Aufmerksamkeit gilt den beiden neuen Kulturhauptstädten: dem finnischen Oulu und dem slowakischen Trenčín. Für Besucher bedeutet der Titel ein erweitertes Angebot an Festivals, Ausstellungen und touristischer Infrastruktur – ideale Voraussetzungen für einen besonders abwechslungsreichen Städtetrip. Während Oulu mit nordischer Kultur, musikalischen Highlights und arktischer Natur fasziniert, rückt Trenčín als aufstrebendes Zentrum Mitteleuropas in den Fokus.

Die Direktorin des Slowakischen Instituts in Berlin, Dr. Zuzana Megová, freut sich über die Auszeichnung ihres Landes: „Für die Slowakei ist der Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ eine große Ehre. Der Titel schafft viel Raum für die Präsentation des Besten, was das Land im weitesten Sinne zu bieten hat.“ Obwohl Trenčín mit etwa 55.000 Einwohnern keine klassische Metropole ist, ist die Stadt auf den Andrang bestens vorbereitet. „Trenčín und seine Umgebung wurden schon immer mit Tourismus in Verbindung gebracht, da es sich um eine Kurregion handelt.“ Bereits für das Festival „Pohoda“ und ein internationales Filmfestival bekannt, bietet Trenčín 2026 als europäische Kulturhauptstadt noch mehr Abwechslung für Besucher. Dr. Megová betont, dass für alle Zielgruppen etwas dabei ist: „Senioren empfehle ich auf jeden Fall die Thermen in Trenčianske Teplice, Familien mit Kindern einen Besuch der Burg sowie die Erkundung der Stadtgeschichte, jungen Leuten das Musikfestival und viele Sonderprogramme, die gerade für das Jahr 2026 geplant sind.“ Generell lohnt sich ein Besuch in der Slowakei, so Megová, immer, denn „die Slowakei ist ein sicheres Land mit freundlichen Menschen, dem Euro als Währung und guter Fluganbindung.“

„Für die Slowakei ist der Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ eine große Ehre. Der Titel schafft viel Raum für die Präsentation des Besten, was das Land zu bieten hat.“

Dr. Zuzana Megová, Direktorin des Slowakischen Instituts in Berlin

Von Osteuropa geht es weiter in den Süden. Sportfans blicken im Februar nach Italien, wo die Olympischen Winterspiele und Paralympics in Mailand und Cortina d’Ampezzo stattfinden. Während die alpinen Wettbewerbe die majestätische Bergwelt der Dolomiten rund um Cortina in den Fokus rücken, wird Mailand als kulturelle und urbane Drehscheibe glänzen und die Eröffnungs- und Schlussfeiern beheimaten – eine einzigartige Kombination aus Weltklassesport und italienischem Dolce Vita.
Kunst- und Architekturliebhaber zieht es traditionell nach Venedig, wo im Jahr 2026 die renommierte Biennale Arte stattfindet. Die 61. Internationale Kunstausstellung verwandelt die Lagunenstadt in eine gigantische Galerie. Ein weiteres Highlight ist Wien, das 2026 Gastgeber des Eurovision Song Contests sein wird, oder Guimarães in Portugal, die zur European Green Capital 2026 gewählt wurde und als Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit gilt.

„Eine Konzertstadt muss für mich mehr können. Ich will zumindest ein paar Tage füllen können mit Innenstadt, Cafés, Museen oder der Landschaft drumherum.“

Jana Trierweiler aus Köln

Kulturhauptstädte, Olympia, Ausstellungen oder Konzerte – längst mehr als nur ein Terminhighlight im Kalender, prägen solche Großveranstaltungen zunehmend auch die Urlaubsplanung. Laut der Studie „Einfluss von Großevents auf die Urlaubsreiseplanung 2024“ des Deutschen Instituts für Tourismusforschung beeinflussen Events die Reiseentscheidungen von 57,9 Prozent der Befragten. Besonders häufig werden Veranstaltungen bewusst mit Kurzreisen kombiniert: 15,3 Prozent verbinden mindestens einen Eventbesuch gezielt mit einem Urlaub. 2024 waren die Fußball-Europameisterschaft, große Festivals und Konzerte von Adele und Taylor Swift die beliebtesten Veranstaltungen.

Die Kölnerin Jana Trierweiler, die für die „Eras Tour“ der Pop-Ikone Taylor Swift 2024 gleich mehrere europäische Städte bereiste, erlebte diesen Hype hautnah. Sie berichtet, dass das Event tiefgreifend auf die Städte wirkte: „Die Eras Tour war nochmal anders als bisherige große Konzert-Tourneen. Jede Stadt auf dem Tourplan hat sich etwas für die Fans überlegt. In Edinburgh beispielsweise war alles gebrandet. Bahnen, Führungen, Hotels, Brunch – die ganze Stadt hat sich für ein paar Tage in eine Taylor-Swift-Bubble verwandelt.“ Doch auch außerhalb des Konzert-Erlebnisses legt Trierweiler Wert auf das Angebot in der Region. „Eine Konzertstadt muss für mich mehr können. Ich will zumindest ein paar Tage füllen können mit Innenstadt, Cafés, Museen oder der Landschaft drumherum.“ Bei der Planung solcher Trips ist Trierweiler mittlerweile eingespielter Profi. „Am liebsten lege ich das Konzert ans Ende der Reise. Erst die Stadt erleben, dann die Show. Mein Edinburgh-Trip war ein gutes Beispiel dafür, wie man es ideal macht. Eine Woche, Highlands, Glasgow, und dann als krönender Abschluss die Eras Tour am Sonntag.“

Dieser Event-Tourismus führt Besucher auch gezielt in Destinationen, die sie sonst nie in Betracht gezogen hätten. Für Trierweiler war dies Taylor Swifts Abstecher nach Polen: „Warschau war für mich ein Blind Date. Ich hatte keine Vorstellung, was mich erwartet, und war am Ende komplett begeistert vom Mix aus moderner Skyline und Altstadt." Auch in Zukunft wird die passionierte Musikliebhaberin Konzerte und andere Events mit Reisen verknüpfen: „Ich denke bei jeder Tour meiner Lieblingskünstler automatisch mit, ob ich einen Städtetrip verknüpfen kann. Umgekehrt checke ich bei jeder geplanten Reise auch die Events in der Region.“

Die Studie zum Einfluss von Großveranstaltungen zeigt, dass Trierweiler mit ihrem Ansatz nicht allein ist. 53,8 Prozent der Befragten legen bei Großevents besonderen Wert auf die Atmosphäre, 41,6 Prozent auf die Vielfalt des Erlebens – Vorlieben, die ein kurzer Städtetrip wunderbar ergänzt. Großevents sind damit ein starker Motor für Kurztrips in die Städte Europas.

Alternativen abseits der Massen

In den beliebtesten europäischen Städten finden Reisende nicht nur eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten, sondern oft auch viele Touristen mit den gleichen Zielen. Doch es muss nicht immer die Touri-Hochburg sein: Sogenannte „Destination Dupes“ sind alternative Städte, die den kulturellen oder atmosphärischen Reiz eines überlaufenen Hotspots bieten, jedoch mit deutlich weniger Gedränge und oft besseren Preisen.

Diese Ausweichziele bieten eine ähnlich beeindruckende Architektur und Kultur, sind aber im Vergleich zu den touristischen Giganten noch entspannter und zugänglicher. Reisende können so verborgene Ecken entdecken und die Stadt abseits der üblichen Pfade erleben. Dabei eröffnen sich besondere Momente, die den Städtetrip zu einem entspannten und authentischen Erlebnis machen. Gerade für Reisende, die authentische Eindrücke suchen und ihr Urlaubsbudget bewusster einsetzen möchten, werden sie zunehmend zu einer attraktiven Wahl. Entdecken Sie spannende Alternativen, die genauso viel Flair haben wie die bekannten Hotspots – aber in Ruhe erkundet werden können.

Beispiele für Destination Dupes
  • Palermo (statt Lissabon): Bietet eine ebenso fesselnde Mischung aus historischer Architektur, lebhaften Gassen und dem Flair einer Küstenstadt, ergänzt durch ein einzigartiges normannisch-arabisches Erbe.

  • Göteborg (statt Stockholm): Schwedens zweitgrößte Stadt punktet mit Kanälen, einer charmanten Kultur und ist in der Regel entspannter und kostengünstiger als die Hauptstadt.

  • Liverpool (statt London): Verfügt über eine reiche Geschichte, beeindruckende Architektur und ist die Heimat der Beatles – ein britisches Stadterlebnis ohne die Hektik der Hauptstadt.

  • Šibenik (statt Dubrovnik): Eine historische kroatische Küstenstadt mit einer beeindruckenden Kathedrale und verwinkelten Gassen, die ein authentischeres und ruhigeres Erlebnis abseits der Kreuzfahrtschiffmassen ermöglicht.